Mit einem 500 Milliarden Euro schweren Infrastrukturpaket und eine für die Verteidigung gelockerten Schuldenbremse kann Deutschland viel mehr für Zukunftsinvestitionen tun. Aber für tragfähige Staatsfinanzen braucht es trotzdem auch mehr Ausgabeneffizienz, explizite Ausgabenumschichtungen und eine breitere Steuerbasis, u.a. durch die Streichungen von Steuervergünstigungen. Im OECD Webinar diskutierten am 9. Oktober 2025 Winfred Bernhard, Julia Jirmann, Andreas Peichl und Michael Thöne mit Robert Grundke und Nicola Brandt was hier gut wäre – und was gehen könnte. Sehen Sie hier die Aufzeichnung. Die Börsen-Zeitung berichtet. 

Angesichts knapper öffentlicher Finanzen und eines Sozialstaats unter Reformdruck plädiert FiFo-Direktor Sebastian Siegloch im großen Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger unter anderem für eine Reform der Erbschaftssteuer. Unternehmen dürfen nicht kaputt besteuert werden, doch gezielte Anpassungen sind möglich – etwa geringere Verschonungen von Betriebsvermögen bei gleichzeitig großzügigen Stundungs- oder Ratenregelungen. Der effektive Steuersatz in Deutschland sei im internationalen Vergleich sehr niedrig, zudem zahlten gerade die reichsten Erben aufgrund von Ausnahmeregelungen teilweise gar keine Steuern. Eine Reform könne Steuerschlupflöcher schließen, Einnahmen sichern und langfristig einen handlungsfähigen Sozialstaat stützen.

Die kommunalen Finanzen sind immer wieder Anlass zur Sorge. Doch diesmal ist es anders. Aufgrund der anhaltenden Wirtschaftsflaute stagnieren die Einnahmen, während auf der anderen Seite die Sozialausgaben durch die Decke gehen – es ist der perfekte Sturm. Die kommunalen Haushalte brechen regelrecht auseinander. Gerade in Nordrhein-Westfalen birgt das eine bittere Ironie: Die Landespolitik hat gerade die wichtige und notwendige Teilübernahme der kommunalen Altschulden bis einschließlich 2023 umgesetzt, da wachsen die Kassenkredite angesichts der kommunalen Kostenexplosionen in den Jahren 2024 und 2025 wieder mit langer nicht gekannter Geschwindigkeit. Solange die strukturellen Probleme nicht gelöst sind, kann sich diese Situation immer wiederholen, erläutert Michael Thöne im WDR und auf dem Kommunalforum der LAG 21 in Düsseldorf. Hier ist sein aktualisierter Foliensatz.

Ein doppelt generationenübergreifender Blick auf die Forschung zur Steuermoral prägte den FiFo-Besuch von Tomomi Miyazaki, Professor für Finanzwissenschaft an der Universität Kobe und Bruegel-Fellow. Zum einen konnte er so die langjährige „Wirkungsstätte“ des berühmten Steuerpsychologen, FiFo-Direktors und Verhaltensökonomen avant la lettre, Günter Schmölders, aufsuchen. Und zum anderen richtete sich die Diskussion mit dem heutigen FiFo-Team bald auf die japanisch-deutschen Parallele, ob und wie stark auch die Steuermoral von intergenerativen Fragen beeinflusst wird und wahrgenommener Ungleichgewichte zwischen jungen und alten Menschen. Hier wird beiden Ländern noch viel zu lernen sein. 

Neuerdings gibt es viel Geld für die Verteidigung und für das Aufholen der großen Ausrüstungsrückstände. Doch das ist nur der erste Schritt. Beim 42. Sicherheitspolitischen Forum Sachsen-Anhalt diskutieren Lutz-Georg Berkling, Hans-Joachim Schaprian, Rüdiger Erben und Michael Thöne, ob und wie es gelingen kann, diese PS auch auf die Straße zu bringen. Die nach der Geldfrage verbleibenden, großen Fragen im FiFo-Überblick